Kroatien Reiseberichte - Hum in Istrien
- Kroatien Reisebericht - Hum in Istrien!
Quelle Bild: © croatia.hr
Hum - Die kleinste Stadt der Welt
Das grüne Hinterland der Ferien-Region
Istrien
in Kroatien ist gesegnet mit kleinen, versteckt
liegenden mittelalterlichen Städtchen. Eines von ihnen besitzt eine geradezu magnetische Anziehungskraft. Es ist Hum, die kleinste
Stadt der Welt: Gerade mal 100 mal 35 Meter groß - mit zur Zeit 17 Einwohnern, einer Kirche, einer Konoba (Weinstube) und einem
Bürgermeister. "In diese kleine Stadt kommen Sie zu Besuch, aus den kalten Steinen strahlt Wärme." Dieser Willkommensgruß steht
auf dem schweren Stadttor aus Kupfer, das sich dem Fremden heute gerne jederzeit öffnet.
Das war nicht immer so: Hum, in der sogenannten Buzestina (bei Buzet) auf einer Hochebene gelegen, war früher eine Abwehrfestung
gegen ungebetene Eindringlinge. Der Markgraf Ulrich I. hatte sie im 11. Jahrhundert an der Grenze seines Staates erbauen lassen.
Urkundlich das erste Mal erwähnt wurde die Stadt Hum im Jahre 1102, und zwar in einer Schenkungsurkunde an den Patriarchen von
Aquilea.
Neben den Feudalherren (Vasallen des Patriarchen) lebten damals in der Stadtfestung hauptsächlich Grenzer, kolonisierte Kroaten
mit Militärdienstpflicht. Eine Blütezeit erlebte Hum während der Herrschaft Venedigs im 16. Jahrhundert - als Verwaltungs-,
Kultur- und Wirtschaftszentrum.
Im Laufe der Zeit wurde die kleinste Stadt der Welt durch Kriegszüge mehrfach teilweise zerstört. Während der Uskokenkriege
(1612 -1618) wurde Hum sogar niedergebrannt. Doch immer wieder wurde die Stadt erneuert, die Wohnhäuser ausgebaut.
Heute ist Hum eine Denkmal-Stadt, ein seltenes Beispiel der urbanen Entwicklung innerhalb frühmittelalterlicher Mauern.
Denn seit dem 11. Jahrhundert ist innerhalb der ursprünglichen Stadtfestung nicht mehr neu gebaut worden. Darauf ist der
Bürgermeister besonders stolz. Denn sein größtes Ziel ist es, Hum als "einzigartiges Juwel für die Nachwelt zu erhalten."
Aber wie vielen Bürgermeistern, so fehlt auch ihm das nötige Geld für wichtige Restaurierungs-Maßnahmen.
Apropos Bürgermeister: Das Stadtoberhaupt von Hum wird - nach alter Tradition - immer nur auf ein Jahr gewählt. Wahltag ist
der zweite Sonntag in Juni. Die Wahl ist so einmalig und ungewöhnlich wie Hum selbst: Statt Wahlzettel und Bleistift bekommen
die Wahlberechtigten ein rund 50 Zentimeter langes Stück Weichholz und ein gebogenes Schnitzmesser in die Hand. Für die
Kandidaten ist jeweils eine bestimmte Kante des Holzstückes vorherbestimmt. Die (öffentliche) Stimmabgabe erfolgt durch
Einschnitzen einer Kerbe in die Holzkante des Wunschkandidaten. Wer die meisten "Stimmen" auf dem Kerbholz hat, der wird
zum Bürgermeister ausgerufen.
Hum ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert, auch wenn die Mini-Stadt in rund 15 Minuten besichtigt ist (besonders
interessant: die Stadtloggia mit dem kommunalen Steintisch und die "Baladur"-Terrasse). Aber zum Glück wohnen hier auch
sehr kontaktfreudige Menschen, die eine Menge über ihre Stadt zu erzählen wissen. Zum Beispiel, dass Hum seit dem frühen
Mittelalter ein Zentrum der "Glagoliza" war, der ältesten slawischen Schrift. Ihre Entstehung ist mit der Missionstätigkeit
der Heiligen Brüder Kyrill und Method verbunden.
Und dann gibt es ja schließlich noch das einzige Wirtshaus der Stadt, die "Humska Konoba", mit vorzüglicher einheimischer
Küche. Die Spezialitäten des Hauses: istrische Rotwein-Suppe und Maultaschen "Fuzi" (unbedingt probieren!).
Von Hum empfiehlt sich ein Abstecher in das nahezu ausgestorbene Dorf Kotli. Hier erwartet den Touristen nicht nur ein
gemütliches Landgasthaus, sondern auch wunderschöne Wasserfälle des Mirna- Flusses - mit Badewannen im Felsgestein. Bitte
Fotoapparat nicht vergessen!
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