Reiseführer Kroatien - Slawonien
- Reiseführer Slawonien
Quelle Bild: © croatia.hr
Region Slawonien
Obwohl der Nordosten von Kroatien offiziell "Slawonien, Baranja und Srijem" heißt, wird diese Region oft nur Slawonien genannt.
Die Maisfelder der Ebenen und die Dörfer der Weinberge prägen zusammen mit den bewaldeten Bergen und den Auen von Save, Drau
und Donau die Landschaft der etwa 14.650 Quadratkilometer umfassenden Fläche Slawoniens.
In Slawonien wird die räumliche Nähe zum Nachbarland Ungarn besonders deutlich: Hier wie da stehen die Häuser in den Dörfern
entlang der Straße, von der sie durch einen Wassergraben getrennt werden. Auch viele kulinarische Spezialitäten Slawoniens
wie Pfeffersalami und Gulasch lassen Ähnlichkeiten mit der ungarischen Küche erkennen. Es ist die Vielzahl malerischer
Städtchen, die barocken Schlösser und die im Frühjahr besonders schön anzusehenden endlosen Getreidefelder, die mit ihrem
Blumen-, Kräuter- und Schilfschmuck den unverwechselbaren Reiz dieser Region im Osten von Kroatien ausmachen.
So ist die Kleinstadt Virovitica nicht nur wegen ihres barocken Franziskanerklosters, der Kirche Sveti Rok und ihrem
Barockschloss durchaus sehenswert, sondern auch von historischer Bedeutung. In der Stadtburg unterzeichnete einst der
kroatisch-ungarische König Bela eine Urkunde, die Virovitica zur Freien Stadt erhob. Ein Ausflug zu den südlich
gelegenen Papuk-Bergen belohnt neben landschaftlicher Schönheit auch mit der Entdeckung der Ruinen einiger
mittelalterlicher Burgen.
Ebenfalls eine Kleinstadt mit einiger geschichtlicher Vergangenheit ist das als Hochburg der Landwirtschaft und
Fischzucht geltende Nasice. Das gegenüber dem Stadtpark gelegene Franziskanerkloster war im 13. Jahrhundert Sitz
der slawonischen Tempelritter, der späteren Malteser, bis das Gebäude Ende des 18. Jahrhunderts von Franziskanermönchen
übernommen wurde. Zwar ist das Kloster das älteste Gebäude der Stadt, doch die Hauptsehenswürdigkeit stellt ohne
Zweifel das im klassizistischen Stil errichtete Pejacevic-Schloss dar, das heute ein kleines historisches Museum
beherbergt.
Die große Kreisstadt Slavonski Brod lockt ihre Besucher mit der alten Festung, die alljährlich die malerische Kulisse
für ein großes Kinderfestival abgibt.
Der Höhepunkt einer Reise durch Slawonien ist jedoch der Besuch von Osijek, dem wirtschaftlichen und kulturellen
Herzstück dieser Region. Die unmittelbar an der Drava gelegene Stadt ist schon von weitem am 90 Meter hohen Turm der
neugotischen Kirche Petra i Pavla zu erkennen, die von den Einwohnern auch Kathedrale genannt wird. Die reich
ausgestattete Kirche spiegelt die bunte Nationalitätenvielfalt der k.u.k.-Monarchie wider: Die Fresken wurden
von einem kroatischen Maler ausgeführt, die Skulpturen stammen von einem tschechischen Künstler und die Ornamentik
wurden von einem Wiener Steinmetz angefertigt. Sehenswert sind neben vielen anderen historischen Gebäuden auch ein
Kapuzinerkloster sowie die König-Tomislav-Gärten; das Slawonische Museum bietet zudem einen interessanten Überblick
auf die wechselvolle Geschichte dieser Region.
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